nomad: Die Story
nomad: Die Story
Nach einem zweimonatigen Aufenthalt im Jemen hängte sie ihre Promotion (und das damit verbundene Stipendium) an den Nagel und entwickelte stattdessen das Konzept, das nomad seither trägt. Zum Jemen kamen nach vielen erfolgreichen, oft von Julietta selbst geleiteten Touren (und trotz einer ersten Krise mit dem Bürgerkrieg 1994) in kurzem Abstand weitere arabische Reiseländer hinzu: Jordanien und Oman zählten zu den Ersten. Bald musste der angemietete Büroraum erweitert werden, und wegen der bis heute anhaltenden, immer ungebrochenen Reiselust der Gründerin unterstützten sie ab 1996 weitere Mitarbeitende. Im Jahr 2000 bereits reichten die nomad-Ziele von Mauretanien im Westen bis zum Iran im Osten. Jordanien war das umsatzstärkste Reiseziel geworden. Hier hatte Julietta Baums mit den Beduinen aus dem Wadi Rum und Petra neue Trekkingrouten ausgearbeitet. Mehrere Dutzend Reisegruppen waren allein im Jahr 2000 mit nomad in Jordanien unterwegs. Selbst in den Irak und nach Saudi-Arabien hatten die nomaden mit Erkundungsreisen ihre Fühler ausgestreckt.
Alles nahm seinen Anfang im September 1993. Damals starteten sechs abenteuerlustige Reisegäste mit Julietta Baums zu einer Expedition in den Jemen. Erst wenige Monate zuvor war sie – im Anschluss an ihr Archäologiestudium – erstmalig im Jemen unterwegs, und zwar ganz alleine. Das war nicht so geplant! Heute ist die nomad-Chefin Julietta davon überzeugt, dass ihre Neugier und Unvoreingenommenheit, gepaart mit einer vollkommenen Unkenntnis der arabischen Kultur, ihr den Weg in diese Welt eröffnet haben.
Krisenjahre
Der 11. September veränderte die Welt, und er veränderte nomad nachhaltig. Schon in den Jahren zuvor hatte das nomad-Team wegen der häufigeren Entführungen im Jemen (von denen allerdings nie eine unserer Gruppen betroffen war!) das Handwerk des Krisenmanagements gelernt. Dies kam nomad in den Jahren nach 2001, in denen sich das Bild der islamischen Welt dramatisch änderte, sehr zugute. Auch heute, einige Jahre nach dem „Arabischen Frühling“ ist die Situation in der Region teils dramatisch. Hinzu kommt die Entwicklung hier bei uns, genauer eine wachsende Radikalisierung gepaart mit einer pauschalen Ablehnung des „Islam“, die wir von nomad mit Sorge betrachten.
Umzug in die Eifel
Aber zunächst – das war im Jahr 2006 – kehrten Julietta Baums und ihre Familie der alten Heimat Köln den Rücken und siedelten in die schöne Vulkaneifel nach Gerolstein um. Die modernen Vertriebswege, allen voran das Internet, machten das Unternehmen standortunabhängig.
Auf nach Zentralasien!
Neue Entdeckungen wie Reisen auf dem Pamir Highway in Tadschikistan und in die Wüsten Zentralasiens verschoben den Schwerpunkt immer weiter gen Osten. Auch hier war nomad Vorreiter: Als erster deutscher Veranstalter nahmen wir im Jahr 2005 eine Expedition in die Gebirgsregionen des Pamir ins Programm auf.
Eine Weltneuheit war auch unsere Expediton in die iranische Wüste Dasht-e Lut im Winter 2013/14. Für diese und viele andere unserer Reisen wurden wir mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Heute, 25 Jahre nach der ersten Jemenreise, ist nomad der führende Spezialist für Reisen auf die Arabische Halbinsel und nach Zentralasien. Wir stehen für authentische und nachhaltige Reisen zu Menschen in islamisch geprägten Ländern und legen den Schwerpunkt auf hochwertige Individuelle Reisen, die ein besonders intensives Kennenlernen der Kultur ermöglichen.
Eifelnomaden
Bedingt durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Schwierigkeiten, unsere Zielländer zu bereisen, haben wir uns auf unsere Heimat – die Eifel – besonnen. Vision und Mission von nomad finden sich in unserem neuen Projekt, den eifelnomaden, wieder: Reisen zu den Menschen, im Einklang mit der Natur, gepaart mit Neugier auf die Region und seine Menschen sind das Herzstück auch der eifelnomaden.
Im Sommer 2020 sind die ersten Lamas auf einer Weide bei Schönecken, direkt unterhalb der Burgruine Schönecken, eingezogen. Die Wallache werden seither auf Ihre Aufgaben als Wanderbegleiter und Lasttiere bei den Trekkingtouren vorbereitet. Zeitgleich haben wir abwechslungsreiche Wander- und Trekkingrouten im angrenzenden Naturschutzgebiet Schönecker Schweiz und in der Eifel erkundet und kartiert. Wir haben mit den Besitzer:innen kleiner Gasthäuser und Bauernhöfe vereinbart, dass wir dort mit unseren Trekkinggruppen und den Lamas übernachten können. Mit lokalen Künstler:innen und Galeristen sind wir in Kontakt, um deren Arbeiten und Ausstellungen in unsere Touren einbeziehen zu können.
Seit dem Herbst 2020 sind unsere bis zu 10-tägigen Trekkingtouren auf unserer Website buchbar. Wir freuen uns derweil über das rege Interesse auch der Medien an unserem Projekt. Ein Filmbeitrag, der im Mai 2021 in der SWR-Landesschau gezeigt wurde, zeichnet den Weg der eifelnomaden nach:
Beitrag aus der Landesschau Rheinland-Pfalz im SWR Fernsehen.
Unsere Ziele
In den kommenden Jahren möchten wir aber noch mehr bewegen. Unser Ziel ist es, Medienschaffende, die in die islamische Welt reisen, zu begleiten. Angefangen mit der Entwicklung von Konzepten über die Herstellung von Kontakten vor Ort bis zur Umsetzung auch anspruchsvoller Projekte: Hier möchten wir dazu beitragen, das Bild der islamischen Welt hier bei uns zu bereichern und zu verändern.
Unsere erste Fernsehproduktion datiert bereits in das Jahr 2004. Damals ging es um die "Welt der Tiere: Die Kamele aus dem Morgenland", für die wir den Autor Felix Heidinger nach Oman in die Wahiba-Wüste begleiteten. Es folgten u.a. eine dreiteilige Doku-Soap für das ZDF im Jahr 2007 ("Oman – Abenteuer in Arabien") und eine Reisedokumentation für den SR ("Reisen in ferne Welten - Oman. Oase des Orients").
Daneben begleiteten wir zahlreiche Autorinnen und Autoren aus dem Print-Bereich, darunter Christine Wollowski, Charlotte Wiedemann, Stefan Schomann, Uta van Steen und Nataly Bleuel auf Reisen in die gesamte islamische Welt.
Mit der mehrteiligen arte-Dokumentation „Es war einmal … Das Märchenland Oman“, die erstmals im Frühjahr 2018 ausgestrahlt wurde, haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht.
Aber auch das Thema Nachhaltigkeit treibt uns um. Bereits im Jahr 2009 haben wir den umfangreichen Zertifizierungsprozess für das tourcert-Siegel erfolgreich durchlaufen.
Mit unserer Jubiläumsreise zum 25-jährigen Bestehen von nomad nach Oman - der weltweit ersten wirklich müllfreien Gruppenreise, bei der wir zudem alle unvermeidbaren CO²-Emissionen kompensieren - betreten wir Neuland. Unsere Reisen sind seit Jahren durchwegs umweltfreundlich und nachhaltig konzipiert. So setzen wir seit Anbeginn bei allen unseren Reisen mit Zeltübernachtungen Trinkwasserkanister ein, um Einweg-Plastikflaschen zu vermeiden. Wir verzichten auch weitgehend auf den Einkauf von Lebensmitteln in Umverpackungen und legen großen Wert auf eine gute, langlebige Ausrüstung. Aber eine komplett müllfreie und klimafreundliche Reise in die Tat umzusetzen, ist eine ganz andere Herausforderung!